Ist eine fortschreitende, kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut, die durch eine zu geringe Hornhautstabilität bedingt wird. Diese Krankheit beginnt meist einseitig, das Partnerauge ist in der Regel mitbetroffen. Männer / Frauen = 2 / 1.
Die Ursache ist bis heute nicht bekannt, es wird von einer genetischen Prädisposition ausgegangen. Am häufigsten kommt der Keratokonus in der Schweiz, Österreich und in Israel vor.
Erste Anzeichen sind wechselnde Veränderungen der Zylinderachse, der Sehstärke und eine zunehmende Hornhautverkrümmung.
Die meisten Betroffenen haben einen jahrelangen Wechsel von Augenärzten oder Optikern hinter sich, bis sie auf einen treffen, der die Erkrankung erkennt (...)
Eine sichere Beurteilung ist im Anfangsstadium nur durch eine digitale Analyse der Hornhaut und der Hornhautdicke möglich (siehe Bilder).
Stadium |
Klinische Kriterien |
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Stadium 1 |
● exzentrische Hornhautversteilung nach unten ● Astigmatismus von ≤ 5dpt ● Hornhautradien ≤ 48dpt ● Vogt`sche Linien, keine Narben |
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Stadium 2 |
● Astigmatismus von > 5dpt bis ≤8dpt ● Hornhautradien ≤ 53dpt ● keine zentrale Hornhautnarben ● Hornhautdicke ≥ 400 µm |
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Stadium 3 |
● Astigmatismus von > 8dpt bis ≤dpt ● Hornhautradien > 53dpt ● keine zentrale Hornhautnarben ● Hornhautdicke 200-400 µm |
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Stadium 4 |
● Refraktion nicht messbar ● Hornhautradien > 55dpt ● zentrale Narben ● Hornhautdicke ≤ 200 µm |
Es wird vermutet, dass eine Störung zwischen den Kollagenmolekülen des Stützgerüstes der Hornhaut vorliegt. Hierdurch ist die Stabilität der Hornhaut infolge einer zu geringen Vernetzung reduziert.
Es gilt: Je höher der Vernetzungsgrad, desto stabiler!
Das Ziel besteht in der künstlichen Erhöhung der Vernetzung. Diese wird im Bindegewebe hauptsächlich durch die Zahl der Querverbindungen zwischen den Fasern des stromalen Gewebes erzeugt. Es wird versucht, ein Fortschreiten der kegelförmigen Aussackung der Hornhaut zu verhindern.
Die photooxidative Quervernetzungsmethode ist in kurzer Therapiezeit einfach und sicher handhabbar und hat keinen Einfluss auf die Klarheit der Hornhaut und damit auf das Sehen. In Anbetracht fehlender Behandlungsalternativen erscheint ein Behandlungsversuch sinnvoll.
Immer dann sinnvoll, wenn zum einen mit dem gegenwärtigen Zustand noch ein brauchbares Sehvermögen mit verträglicher Korrektur zu erzielen ist und zum anderen ein weiteres Fortschreiten zu erwarten ist. Da die Kollagenquervernetzung ein sehr risikoarmes Verfahren mit guten Erfolgsaussichten ist, empfehlen wir die Behandlung frühzeitig. Es gilt: Prävention vor Intervention (…)
Die Progressionstendenz verlangsamt sich mit zunehmendem Lebensalter (>50. LJ), da eine natürliche Vernetzung eintritt.
Die Vernetzungsbehandlung wird ambulant unter örtlicher Betäubung (Augentropfen) durchgeführt. Vor der eigentlichen Bestrahlung mit UV-A-Licht wird die oberste Zellschicht der Hornhaut entfernt, damit das Riboflavin (Vitamin B2) in das Gewebe eindringen kann (Photosensibilisator).
Die Hornhaut wird dann für 30 Minuten in regelmässigen Abständen mit Riboflavin-Augentropfen betropft. Anschließend wird die Augenoberfläche für 30 Minuten mit einer UV-A-Lichtquelle beleuchtet.
Mit diesem Linsentyp hat vor über 125 Jahren die Entwicklung der Kontaktlinse angefangen. Es handelt sich dabei um eine formstabile Linse. Der Unterschied zur klassischen Linse ist die
Auflagefläche, welche sich auf der Sklera und nicht auf der Hornhaut befindet. Eigentlich liegt die Linse auf der Bindehaut, die auf der weißen Sklera liegt.
Da die Hornhaut bei diesem Linsentyp vollständig überbrückt wird, bietet sich diese Korrekturmöglichkeit bei unregelmäßiger Hornhaut, wie z.B. bei Keratokonus, Hornhautverletzung
und Hornhauttransplantation an. Durch die geringe Beweglichkeit der Linse, wird diese von den Trägern spontan als komfortabel empfunden. Der Vorteil liegt in der stark
verbesserten Sehleistung. Die Tränenflüssigkeit zwischen der Linse und der Hornhaut gleicht die Hornhautunregelmässigkeit aus.
Als Nachteil ist das erschwerte Einsetzen durch die vergrösserte Geometrie zu erwähnen!